Der Kaffeebauer „Opa Joe“

Liebe alle, 

heute ein sehr persönlicher Text von unserem Vorstandsmitglied Wilson, der in Nkambé aufgewachsen ist und uns heute seinen Vater und seine inspirierende Geschichte vorstellt! Wilsons Eltern unterstützen den Deutschland-Nkambé e.V. dabei die Hilfsgüter, die wir von euren Spenden erwerben an die bedürftigen Kaffeebauern zu verteilen und gehen dabei selbst ein hohes Risiko ein, aber überzeugt euch selbst!:

Liebe Freunde und Unterstützer des Deutschland-Nkambé e.V. und des Bongabee Cameroon Coffee Projects,

ich möchte Euch heute einen für mich ganz besonderen und inspirierenden Mann vorstellen. Ihr könnt hier ein Bild von Joseph Nwebara Ndzi sehen, meinem Vater (oder wie meine Kinder ihn nennen „Opa Joe“). 

Er ist selbst ebenfalls ein Kaffeebauer, war viele Jahre außerdem ein Lehrer aus Nkambé und sein Kaffee ist Teil des Bongabee Cameroon Coffee Projects. 

Als wir Kinder waren, war es nicht leicht für uns in Nkambé aufzuwachsen. Jedoch half mein Vater unter Berücksichtigung seiner begrenzten Mittel jedem (ob Familie oder nicht), der eine Ausbildung wollte, sie sich jedoch nicht leisten konnte, was mich stets ungemein faszinierte.

Mein Großvater hatte 29 Kinder und Joseph war das einzige von ihnen, das eine richtige Ausbildung erhalten hat. Bis heute sagt er, dass dies immer in seinem Hinterkopf ist, wenn er anderen eine Ausbildung ermöglicht.

Ich habe eine Menge Geschichten über seine Opfer für Schulbildung und gegen Korruption von Anderen gehört. Sein Einsatz ist wirklich einzigartig. 

Auch bin ich mir sicher, dass viele von Euch schon einmal gehört haben, wie korrupt Kamerun ist (mit einem 152. Rang von 180 weltweit, während Deutschland den 11. Rang belegt). Dass mein Vater jedoch seit über einem Jahrzehnt keine Rente bezieht, da er sich vehement weigert Beamten zu bestechen, macht mich bis heute sprachlos! Ist es Mut oder Dummheit? Ihr könnt es nennen wie ihr wollt!

Natürlich führt diese Tatsache zu einer enormen Belastung für die ganze Familie vor allem auf Grund seines schlechten Gesundheitszustandes. Mein Vater ist ein Überlebender zweifachen Krebses: Kehlkopfkrebs, welcher nur durch die Entfernung der Stimmbänder behandelt werden konnte und dazu führte, dass er nun stumm ist, sowie Prostatakrebs. 

Ja, über Prostatakrebs zu sprechen ist in Afrika nach wie vor oft ein Tabu und war auch für ihn alles andere als leicht! Jedoch änderte sich das, als er realisierte, dass seine Offenheit bei dem Thema andere ermutigt sich untersuchen und behandeln zu lassen.

Verzeiht mir wenn ich das sagen, aber ich bin unfassbar froh ihn zu haben und Joseph Nwebara Ndzi ist und bleibt mein Held.

Euer Wilson

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